Mittwoch, 18. November 2009

Gerechtigkeitstheorien Aristoteles & Rawls

Über den Begriff der "Gerechtigkeit" wurde schon in der Antike philosophiert.
Aristoteles setzte sich in seinem Buch der "Nikomachischen Ethik" unter anderem mit zwei Formen der Gerechtigkeit auseinander:
1. die austeilende Gerechtigkeit und
2. die ausgleichende Gerechtigkeit.

Der amerikanische Philosoph John Rawls wurde am 21.02.1921 in Baltimore geboren und verstarb am 24.11.2002 in Lexington. Eines seiner bekanntesten Werke ist „ A Theory of Justice“. Dieses Buch beinhaltet einen sehr umfangreichen Vorschlag, wie man eine gerechte Gesellschaft, welche auf den Gerechtigkeitstheorien von unter anderem Aristoteles basiert. Dabei erläutert er den Urzustand, den Schleier des Nichtwissens und seine zwei Prinzipien der Gerechtigkeit:
1. Prinzip der Freiheit
2. Prinzip der Ungleichheit; dabei geht er auf das Differenzprinzip und das Prinzip der Chancengleichheit ein.

Gottes Gerechtigkeit

Im neuen Testament der Bibel wird die Gerechtigkeit als das rechte Verhalten eines jeden Menschen angesehen, welche durch Gott allein bestimmt wird. Daraus resultiert auch die Bezeichnung der Gottes Gerechtigkeit.

Gott beschreibt diese jedoch nicht nach Lust und Laune, sondern viel mehr nach seinen tiefsten inneren Prinzipien. Somit kann die Gottes Gerechtigkeit auch als Gegenpol zur Willkür angesehen werden. Besonders deutlich wird dieser Gerechtigkeitsanspruch Gottes in Jesus Christus, der diese göttlichen Prinzipien in Form von Geboten den Menschen vor Augen führte.

Gottes Gerechtigkeit erfahren dabei vor allem die Menschen, die am meisten auf sie angewiesen und am Bedürftigsten sind. Nicht etwa diejenigen, die sich schon zu besitzen glauben. Gott nimmt dadurch das Amt eines Richters ein. Die Vorraussetzungen, um die Gottes Gerechtigkeit erfahren zu können sind dabei auf der einen Seite der absolute Glauben an Gott und Jesus Christus und auf der anderen Seite die völlige Aufgabe der eigenen Gerechtigkeit. Sind diese Bedingungen erfüllt, so drückt sich die Gottes Gerechtigkeit durch Vergebung von menschlichen Sünden aus; vorausgesetzt er bekennt sich zu seinen begangenen Taten.

Allerdings bleibt keine Sünde unbestraft, solange Sünden vorhanden sind, die es zu bestrafen gilt, da Gottes Gerechtigkeit absolut ist. Gott straft somit nicht grundlos und ist dadurch gerecht. Da die Kreuzigung des, von Gott gesandten, Jesus Christus stellvertretend für sämtliche menschliche Sünden steht, ist er selbst unsere Gerechtigkeit geworden.

Rawles Gerechtigkeitstheorien

John Rawles wurde am 21.Februar 1921 in Baltimore, Maryland geboren und verstarb am 24.November 2002 in Lexington, Massachusetts.
Er, einer der bekanntesten und bedeutensten amerikanischen Philosophen, galt als uneitel und bescheiden.
Doch jetzt zunächst einmal ein kurzes Wort zu seiner Kindheit und dann zu seinem Wertegang. Er machte schon in früher Kindheit schlimme Erfahrungen, denn er musste miterleben wie 2 seiner Geschwister schon sehr früh starben. Trotz dieser traumatischen Erlebnisse war er gebildet und studierte an sehr angesehenen Universitäten. So began er sein Studium in Princeton wo er den Bachlor of Arts erworb, dann diente er im 2. Weltkrieg, schied aber nachdem er den Schrecken in Hiroshima gesehen hatte aus der Armee aus und ging nach England, genauer nach Oxford. Nach seiner Zurückkehr in die USA lehrte er als Professor erst an der Cornell University und dann in Harvard.
Über seine Philosophische Haltung ist zu sagen das er der liberale politischen Philosophi angehört. Er sieht die Gerechtigkeit als die wichtigste Tugend überhaupt an, denn diese legt seiner Meinung nach die Grundstrucktur der Gesellschaft fest. Zu diesem Punkt ist zuletzt noch zu sagen das man seine Gerechtigkeitstheorie als eine Theorie der Verfahrensgerechtigkeit einordnet. Bücher die er geschrieben hat sind unter anderem „A Theory of Justice“(1972) und „Political Liberalism“.

Montag, 16. November 2009

Orientierung an der Natur des Menschen (Adam Smith)

Adam Smith wurde am 05.06.1723 in Kirkcaldy geboren. Er studierte in Oxford und Glasgow Moralphilosophie und Literaturwissenschaften. 1751 hielt er Vorlesungen über die englische Literatur und die Ästhetik. Acht Jahre später veröffentlichte er die „Theory of moral sentiments“. Am 17.07.1790 starb er in Edinburgh.

Adam Smith, bekannt geworden durch seine Theorien zur Nationalökonomie, veröffentlichte darüber hinaus Schriften zu Gerechtigkeitstheorien. Dabei baut er seine Theorien auf der Natur des Menschen auf und beschreibt allgemeine Denk- und Handlungsmuster. Hierfür ist er der Meinung, dass der Mensch in der Lage ist , unparteiisch sowie selbstkritisch, auch sich selbst gegenüber, zu urteilen. Smith geht davon aus, dass ein Handeln ohne Empfindungen nur nach der existierenden Rechtlichkeit keine positive bisweilen sogar eine negative Tugend darstellt. Im Weiteren spielt das Motiv der Vergeltung eine zentrale Rolle. Er geht davon aus, dass alle Taten (positive u. negative) durch Wiedervergeltung einem selbst nochmals widerfahren.

Desweiteren handelt der Mensch laut Smith nur nach dem Prinzip der Nützlichkeit heraus und erwägt welche Vorteile für ihn persönlich aus einer Tat erwachsen. Dies ist nur vertretbar, wenn keiner dadurch zu Schaden kommt. Inwiefern ein Schicksal einen Menschen berührt, hängt von dessen persönlicher Beziehung zu dem Betroffenen ab. Deshalb entsteht ohne selbstloses Handeln keine Liebe. Dabei kann eine Gesellschaft zwar ohne Wohlwollen aber nicht ohne Gerechtigkeit auskommen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass für das gerechte Handeln der moralische Aspekt außer Acht gelassen werden muss.

Sonntag, 15. November 2009

Orientierung an der Natur des Menschen/ Platon

Orientierung an der Natur des Menschen / Platon

Die Stadt ist eine Gemeinschaft von Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse haben (wie Nahrung, Bekleidung, Wohnsitz etc.).
So lässt Platon Sokrates erklären, welche zwei Möglichkeiten es gibt, eine Stadt zu gründen.
Die erste Möglichkeit ist das Geben und Nehmen untereinander (Tauschgeschäft). Zum Beispiel: der Ackermann beschafft Nahrung für die Stadt und erhält als Gegenleistung ein Paar Schuhe von dem Schuhmacher. Es ist praktisch, da jeder durch den anderen abgesichert ist.
Die zweite Möglichkeit ist, dass jeder sich nur um sich selbst kümmern muss. Zum Beispiel: Der Ackermann beschafft nur für sich selber die Nahrungsmitteln. So bleibt ihm genügend Zeit, seine Bedürfnisse zu stillen (Bsp. Hausbau). Allerdings muss er jetzt mit seinen Bedürfnissen allein klarkommen, denn es existiert keine Arbeitsteilung bei dieser Möglichkeit des Zusammenlebens.
Außerdem wurden die Menschen in drei verschiedene Bevölkerungsgruppen eingeteilt.1. Die Philosophen/ Wächter, die mit Vernunft regieren und nach Weisheit streben. 2. Wehrmänner, die tapfer, eifrig, stark und sanftmütig gegenüber Befreundeten sind. 3. Handwerker, Bauern, die entweder die erste oder zweite Möglichkeit des Zusammenlebens ausüben.
Der Gerechtigkeitsbegriff Platons in seinem Werk ,, Politea“ wird bei der Stadtgründung in Frage gestellt. Wenn aber die drei Bevölkerungsgruppen gleichzeitig Tugend, Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit ausüben, dann ist diese Stadt gerecht.

Dienstag, 10. November 2009

Die Orientierung an der Vernunft - Thomas Hobbes

Thomas Hobbes (1588-1679), ein englischer Mathematiker,
Staatstheoretiker und Philosoph, erlangte seine Berühmtheit durch die Veröffentlichung seines Werks „Leviathan“, in welchem er die Wichtigkeit der Errichtung eines Staates erörtert, da ohne den Staat keine Gesetze existieren, wodurch jeder Mensch nur an sein eigenes Überleben denkt und egoistisch handelt. Aus diesem Grund und aus den drei hauptsächlichen Konfliktursachen(Konkurrenz, Misstrauen und Ruhmsucht), ergibt sich der wohl wichtigste natürliche Bedingungsmoment der Menschheit für Hobbes, der Krieg „ jeder-gegen-jeden“.
Dieser Kriegszustand bedeutet für die Bevölkerung einen Zeitraum mit unbegrenzter Macht zu haben, die bei Hobbes in enger Verbindung mit Vernunft steht, denn nur wer seine Macht einzusetzen weiß, ist vernünftig, da die Grundsätze des Friedens sich aus der Vernunft ergeben.

Die Regel der Vernunft sagt aus, dass man sich zu bemühen hat den Frieden zu erhalten. Das Recht der Natur besagt, dass man die eigene Freiheit, seine Macht nach dem eigenen Willen zur Erhaltung der eigenen Natur, besitzt. Das Gesetz der Natur bezweckt im Allgemeinen das gleiche, allerdings bestimmt und verpflichtet dies etwas zu tun oder zu unterlassen.

Anschließend beschäftigt sich Hobbes in seinem Werk mit dem Zusammenhang zwischen Staat, Eigentum und der Gerechtigkeit. Er vertritt die Meinung, wenn es kein Mein gibt, existiert kein Eigentum, woraus folgt, dass es keine Gerechtigkeit gibt.
Wenn kein Staat existiert, gibt es kein Eigentum, was bedeutet, sodass alle ein Recht auf alles haben, wodurch nichts ungerecht ist.

Durch die übergeordnete Instanz, die zunächst bestimmt werden muss, soll für Schutz und Sicherheit in der Bevölkerung gesorgt werden. Die Person, welche den Staat verkörpert, bezeichnet Hobbes als Souverän und jeden anderen als Untertan. Solch eine unbeschränkte Gewalt kann schwerwiegende Folgen haben, aber die Konsequenzen ihres Fehlens, nämlich ein beständiger Kriegszustand eines „jeden-gegen-jeden“, wären noch fataler.